K 2665: ; Eine kurze ordentliche Summa der rechten wahren Lehre

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Weitere Druckausgaben:


VD16-Nr.: ZV 20970

Eine kurze ordentliche Summa der rechten wahren Lehre

Nürnberg: Wolfgang Heussler [um 1546]


VD16-Nr.: -

Eine kurze ordentliche Summa der rechten wahren Lehre

Nürnberg: Wolfgang Heussler [um 1546]

Wien ÖNB (43.Mm.114).

[im VD 16 fälschlich als drittes Exemplar von ZV 20970 verzeichnet, ist aber davon verschieden, wie man an den Digitalisaten erkennt]


VD16-Nr.: ZV 3572

Eine kurze ordentliche Summa

Regensburg: Hans Kohl 1547

Regensburg SB: 999 IM/ Rat civ 675; New York Union Theol. Seminary: Burke Lib. Van Ess 1 Nr. 132

(mit Holzschnitten von Schäufelein und Ostendorfer)



Weismann (2016, Nr. F 14.3) hat noch eine Nürnberger Ausgabe von Christoph Gutknecht von ca. 1547/1548, nach Schottenloher, Regensburg S. 254 Anm. 1, aber ohne Standortnachweis.



VD16-Nr.: K 2664

Eine kurze ordentliche Summa der rechten wahren Lehre

Regensburg: Johann Khol 1552


VD16-Nr.: -

Eine kurze ordentliche Summa der rechten wahren Lehre

Regensburg: Johann Khol 1555

Augsburg SuStB (Th Ex 587; Th Pr 1635)


VD16-Nr.: K 2666

Eine kurze ordentliche Summa

Nürnberg: Friedrich Gutknecht [um 1555]


VD16-Nr.: G 296

Gallus, Nikolaus [?]

Summa: Was ein jeder Mensch wissen, glauben und tun soll

Erfurt: Georg Baumann 1557

digital in Wolfenbüttel HAB


VD16-Nr.: G 297 (in: R 1808)

Gallus, Nikolaus [?]

Summa des rechten, wahren christlichen Glaubens

In: Rhegius, Urbanus

Wie man fürsichtiglich und ohne Ärgernis reden soll

Nürnberg: Johann vom Berg und Ulrich Neuber 1557


VD16-Nr.: K 2667

Kurze ordentliche Summa der rechten wahren Lehre

Heidelberg: Hans Kohl 1558

(ohne die Vorrede von Gallus)

Tübingen UB


VD16-Nr.: G 298(in: R 1809)

In: Rhegius, Urbanus

Wie man fürsichtiglich und ohne Ärgernis reden soll

Nürnberg: Johann vom Berg und Ulrich Neuber 1558


VD16-Nr.: K 2668

Kurze ordentliche Summa

Regensburg: Heinrich Geißler 1559

(mit anderen Holzschnitten, aber mit den gleichen Motiven wie in den Ausgaben von Hans Kohl)

digital München BSB


VD16-Nr.: K 2669

Kurze ordentliche Summa

Regensburg: Heinrich Geißler 1559

(unterscheidet sich von K 2668 nur durch zwei anders geschriebene Worte: "außzug" anstatt "Auszug" und "Haußhaltung" anstatt "Haushaltung")


VD16-Nr.: ZV 25748

Gallus, Nikolaus [?]

Summa: Was ein jeder Mensch wissen, gleuben vnd thun sol, der zu Gott kommen vnd selig werden wil.

Erfurt: Georg Baumann 1559

digital Heidelberg UB


VD16-Nr.: -

Gallus, Nikolaus

Summa, was ein jeder Mensch ...

Erfurt 1560

Stuttgart WLB (Theol.qt. 2560)


VD16-Nr.: K 2670

Ordenliche und Kurtze Suma

Regensburg: Johann Burger 1573

nach: Schottenloher, Regensburg 305


VD16-Nr.: -

Ordenliche und kurtze Suma

Regensburg: Johann Burger 1574

Regensburg SB (999/Theol.syst. 1111(1) digitalisiert

möglicherweise mit dem bei Schottenloher für 1573 verzeichneten Exemplar identisch?



VD 16-Nr.: -

Ordendliche Vnd kurtze summa

Regensburg: Johann Burger 1587

London BL (3505.bb.14)

VD 16-Nr.: K 2665

Kurztitel: Eine kurze ordentliche Summa der rechten wahren Lehre

Druckort: Regensburg

Erscheinungsjahr: 1554



VD16-Link

K 2665



Autor:

unbekannt

Auf keinem Titelblatt der verschiedenen Ausgaben ist ein Autor angegeben, aber ein kurzes Vorwort von nur einer Seite ist von Nikolaus Han [Gallus] unterzeichnet. Darin erklärt Gallus, ihm sei die Schrift von einem "gutherzigen Mann" übergeben worden.

Die Ausgaben mit dem Titel "Eine kurze ordentliche Summa" werden im VD16 als anonym geführt, und Nikolaus Gallus darin nur als Beiträger. Die Ausgaben mit dem Titel "Summa: Was ein jeder Mensch wissen, glauben und tun soll" dagegen erscheinen im VD 16 unter dem Autor "Nikolaus Gallus".

Der kurze Artikel im "Handbuch der Kinder- und Jugendliteratur" von Brüggemann/Brunken, Bd. 1, Stuttgart 1987, Nr. 403 erkennt in dem Text Anklänge aus den "Nürnberger Kinderpredigten", also aus "Catechismus oder Kinderpredigt" von Andreas Osiander (1533 u. ö.).

Die Tatsache, dass es von Nikolaus Gallus einen anders aufgebauten Text mit dem Titel "Catechismus predigtweise gestelt... das ist Ordentliche Summa christlicher lere", Regensburg: Hans Kohl 1554 (VD16: G 277), gibt, spricht eher dagegen, dass auch "Eine kurze ordentliche Summa" von Gallus stammt.

Die Autorschaft für den vorliegenden Text bleibt somit bisher ungeklärt.


Weismann (2016, S. 1072) weist auf darauf hin, dass in Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (begr. von Emil Sehling) Bd. 11–14: Bayern, Teil I–III, bearb. von Matthias Simon, Tübingen 1961–1966, Bd. 13, S. 374 der Regensburger Prediger Hieronymus Noppus als vermutlicher Verfasser bezeichnet wird.



weitere Autoren, Übersetzer, Herausgeber etc.:

Justus Menius wird auf dem Titelblatt als Verfasser der "Oeconomia christiana", einer Hauslehre von 1529 genannt, die als Auszug am Ende angefügt sei (ab Bl. F8r). Aber der hier gebotene "Auszug" aus Menius' Schrift ist so stark reduziert, dass man diese Kurzfassung der "Oeconomia christiana" eher als einen eigenständigen, hier integrierten Text auffassen muss. Die Hauslehre beschränkt sich auf wenige Anweisungen an den Hausvater und noch kürzere Kapitel von nur wenigen Sätzen zu den Ehefrauen, den Eltern, den Kindern, den Hausherren und dem Gesinde.



Beiträger:

Nikolaus Han (Gallus) (Autor der Vorrede Bl. A1v)

Michael Ostendorfer (Holzschnitte, s. unter "Illustrationen")


Titel:

Ein kurtze Ordenliche summa der rechten Waren Lehre vnsers heyligen Christlichen glaubens Welche lere ein yeder Christlicher haußvater nit allain f#[ue]r sich selbs zuwissen sonder auch seine kinder vnd Ehehalten zuleren oder leren zulassen schuldig ist. Sampt einem kurtzen außzug einer Gotseligen Haußhaltung. (Justi Menij ... )


Drucker:

Kohl, Hans


weitere Auflagen

Weismann (2016, S. 1072 - 1075) ist bei der Auflistung der Auflagen entgangen, dass auch die Ausgaben VD16 G 296, G 297 und G 298 sowie ZV 25748 und Erfurt 1560 (Stuttgart WLB Theol.qt. 2560) denselben Text enthalten. Diese Information hätte er dem von ihm benutzten Repertorium der deutschsprachigen Ehelehren (Berlin 1996, S. 135) entnehmen können.

Dagegen gehört der bei Brüggemann/Brunken HKJL I (403) genannte Titel "Catechismus predigtweise gestelt... das ist Ordentliche Summa christlicher lere" (ca. 1554; VD16: G 277) nicht hierzu.


Format, Umfang, Signaturformel:

8°; [64] Bl.; A8-H8



Standort(e) im VD16:

Berlin SB

Jena UB

München BSB

Schweinfurt Bibliothek Otto Schäfer



weitere Standorte:

-


Inhalt:

Christoph Weismann (Die Katechismen des Johannes Brenz Bd. 2, Bibliographie. 2016, S. 1073) charakterisiert den Text kurz:

"Der vielleicht schon 1546 (vgl. F 14.2 [= ZV 20970]) erstmalig erschienene Kat[echismus] für Regensburg behandelt die 3 „Hauptlehren“ über Wissen (Gesetz, Sünde, Buße), Glauben (Evangelium, Glaube, Sakramente) und Tun (Gute Werke) des Menschen. Er hat mit dieser Einteilung vielleicht den Heidelberger Kat[echismus] beeinflußt (vgl. F 14.8 [= VD16 K 2667]). Formal ist er nicht in Fragen und Antworten abgefaßt, sondern bietet Merksätze und deren Auslegung. Der als eine Art Haustafel-Ersatz beigefügte Auszug aus der „Oeconomia christiana“ des Justus Menius (Wittenberg 1529, s. Benzing, Luther Nr. 2673–2686) beschließt das Büchlein."



Der Hauptteil des Textes besteht aus drei Abschnitten, die in den Überschriften durch Rotdruck hervorgehoben werden: 1. Gesetz, Ursprung der Sünde und Buße, 2. Evangelium und Glaube, 3. die guten Werke. Danach folgt noch ein dreifaches Glaubensbekenntnis (Sündhaftigkeit, Erlösungswerk Christi, Dankbarkeit) und der "Auszug aus der Christlichen Oeconomia Justi Menii".


Bl. A1v [Vorrede von Nicolaus Han]

Bl. A2r Volget in dreyen vnterschidlichen haubt leren Was ein yeder mensch wissen, glauben vnd thun sol, der nach disem zeytlichen leben zu Gott kummen vnd Selig werden will.


Bl. A2v [rot] Die erste lere ist vom Gesatze auch der sünden vrsprung vnd der Busse. [schwarz] Der erbsünden vrsprung

[Holzschnitt: Adam und Eva]

Bl. A3r-A4v Text

Bl. A5r Die würcklichen sünde.

[Holzschnitt: Ehebruch, Mord, Diebstahl, Abgötterei]

Bl. A5v-A6r Text

Bl. A6v Der Sünden straff.

[Holzschnitt: Mensch flieht vor Personifikationen von Sünde, Tod und Teufel]

Bl. A7r-A7v Text

Bl. A8r Das gesetz Leret nur erkennen Was sünde sey

[Holzschnitt: Mensch zwischen Personifikationen von Gesetz, Sünde, Tod unf Teufel]

Bl. A8v-B4v Text


Bl. B5r [rot] Volget die ander lere vom Euangelio vnd dem glauben. [schwarz] Allein die Werck Christi haben vns vergebung vnserer sünden vnd die seligkeyt verdient.

[Holzschnitt: links Stall von Bethlehem, in der Mitte der Gekreuzigte, rechts Auferstehung Jesu]

Bl. B5v-C2r Text

Bl. C2v Durch den glauben werden Wir des verdiensts Christi tailhafftig.

[Holzschnitt: Mensch zwischen Werkgerechtigkeit und Vernunft auf der einen Seite und Christus auf der anderen.]

Bl. C3r-C4r Text

Bl. C4v Der glaub kompt auß der Predig Göttlichs Worts

[Holzschnitt: Predigt in einer Kirche, darüber die Taube des Heiligen Geistes]

Bl. C5r-C6r Text

Bl. C6v Das sacrament der Tauff dadurch Wir erstlich zu Christen gemacht vn(d) geistlich new geborn werde(n).

[Holzschnitt: Szene einer Kindertaufe]

Bl. C7r-D3v Text

Bl. D4r Das Amt der schlüsseln dardurch Wir wider auffgericht vn(d) angenommen werden so wir gefallen sind.

[Holzschnitt: Szene einer Beichte in der Kirche]

Bl. D4v-D6v Text

Bl. D7r Das Sacrament des Herrn Abentmals, dardurch Wir gesterckt werden, so wir stehen, vnd wider die anfechtung streitten

[Holzschnitt: zwei Geistliche reichen das Abendmahl, der eine links den Kelch, der andere rechts das Brot]

Bl. D7v-E3v Text


Bl. E4r [rot] Volget Die dritte lere von guten wercken. [schwarz] Gute werck sind des glaube(n)s frucht vnd zeügen

[Holzschnitt: Landschaft, verschiedene Menschen, die Bettlern Almosen geben, darüber in den Wolken Gott]

Bl. E5r-E8r Text

Bl. E8v Der Christen Zeitlich Creütz alhie, vnd ewige Freüde im Himel

[Holzschnitt: Verschiedene Hinrichtungsszenen, darüber in den Wolken Gott mit der Schar der Seligen]

Bl. F1r-F4v Text


Bl. F5r [rot] Ein Kurtze Christenliche bekantnuß [schwarz] für junge Kinder vnd einfeltige menschen.

Bl. F5v-F6v Text


Bl. F7r Ein Kurtzer außzug auß der Christlichen Oeconomia Justi Menii, wie man wol vn(d) Gotselig haußhalten solle.

[Holzschnitt: Hausvater sitzt an einem Tisch mit geöffnetem Buch, um den Tisch Familie und Gesinde]

Bl. F7v [Holzschnitt: Gott als Herrscher mit Krone, Szepter und Reichsapfel]

Bl. F8r VNterricht Wie man Christlich vnnd Gottselig haußhalten vnd warauff das Haußhalten gericht sein solle, in vnterschidliche Capitel außgetailt. Das erst Capitel ist Warumb Gott die haußhaltung hat eingesetzt vnnd warzu sie fürnemlich dienen solle.

Bl. F8v-G3v Text

Bl. G3v Das ander Capitel ist Was dem Man in sonderheit zuthun gepüre vnd zustehe

Bl. G4r-G7v Text

Bl. G7v Das dritt Capitel ist, Was dem Weib im hauß zethun gepüre vnd zustee.

Bl. G8r-H1r Text

Bl. H1r Das vierdt Capitel ist, wie man kinder ziehen soll

Bl. H2r-H3r Text

Bl. H3r Das fünfft Capitel ist, Wie sich die kinder halten sollen

Bl. H3r-H4v Text

Bl. H4v Das sechst Capitel ist, Wie man sich gegen den Ehalten vnd haußgesind halten soll.

Bl. H5r-H6r Text

Bl. H6r Das sibend Capitel ist, Was den Ehalden zethun gepürt oder zustee.

Bl. H6r-H8r Text


Illustrationen:

Der Titelholzschnitt und die ersten 13 Holzschnitte stammen von Michael Ostendorfer (um 1490 - 1559) (nach: Hollstein, German engravings, Bd. XXXI (zusammengest. von Robert Zijlma), Roosendaal 1991, S. 12ff.). Sie sind bei Hollstein einzeln verzeichnet (Nr. 67, 1-14), aber nicht abgebildet. Dagegen findet man unter der Nr. 67, 1-14 (S. 14-19) andere Ausführungen derselben Motive, die Ostendorfer später angefertigt und zum Teil auch mit seinem Monogramm signiert hat. Hollstein weist zahlreiche Wiederverwendungen dieser Holzschnitte nach. Der letzte Holzschnitt dieser Ausgabe (Gott als Herrscher) dagegen stammt von Hans Schäufelein und wurde zuerst 1513 von Johann Schönsperger in Augsburg benutzt (s. u.).

Der Titelholzschnitt zeigt das Wappen von Regensburg, zwei gekreuzte Schlüssel. (In der Ausgabe von 1558, die der Drucker Hans Kohl in Heidelberg herausgebracht hat (VD16: K 2667), hat er diesen Titelholzschnitt und die Vorrede von Nikolaus Gallus weggelassen).

Die Holzschnitte am Anfang jedes Kapitels dieses Drucks sind mit erläuternden Stichworten zu den allegorischen Figuren versehen. Jeder Holzschnitt steht unterhalb der Überschrift zu dem je folgenden Kapitel und nimmt zusammen mit der Überschrift eine ganze Seite ein. Wären die Holzschnitte ohne den jeweils nachfolgenden Text erschienen, würde man von einem "Figurenband" sprechen.


Bl. A2v Adam und Eva, zwischen beiden die Schlange am Baum, rechts oben im Himmel Gott.

Bl. A5r Links eine Haus, im Hauseingang umarmt sich ein Paar, rechts vor dem Haus knien mehrere Personen vor einer Säule mit einer Statue. Im Hintergrund erschlägt ein Mann mit einem Schwert einen anderen, der am Boden liegt, und noch weiter im Hintergrund zieht ein Mann einem Schlafenden etwas aus den Kleidern. Ohne Beschriftung.

Bl. A6v Rechts eine Art Meerungeheuer mit riesigem geöffnetem Maul ("Hell"), das den Eingang der Hölle darstellt, darin ein gehörntes Wesen ("Tevfel") und ein Gerippe ("Tod"). Links versucht ein Mensch zu fliehen ("Mensch"), wird aber von einer Frau mit zerzausten Haaren festgehalten ("Synd"). Darüber Gott mit Krone und Reichsapfel, der aus den Wolken herabsieht.

Bl. A8r Rechts das aufgesperrte Maul desselben Ungeheuers ("Hell"), aus dem der Teufel heraussteigt, in der Mitte sitzend ein nackter Mann mit gefalteten Händen ("Mensch"), hinter ihm das Gerippe ("Tod"), das die Sanduhr emporhält, links neben ihm eine Frauengestalt mit entblößten Beinen ("Sint"), links neben ihr der gehörnte Moses mit den Gesetzestafeln ("Gesecz").

Bl. B5r Links der Stall von Bethlehem mit der Krippe ("Christi Menschwerdung"), in der Mitte der Gekreuzigte ("Sterben"), rechts der auferstandene Christus mit der Lanze, unter seinen Füßen der Teufel und der Tod ("Auferstevng").

Bl. C2v links Ungeheuer als Personifikation der Hölle, ein Gerippe darin ergreift einen Mann ("Werck"), daneben eine Frau mit verbundenen Augen und einer Laterne ("Vernunfft"), in der Mitte sitzender nackter Mann ("Mensch"), hinter ihm Moses, der auf den Gekreuzigten rechts deutet ("Glaub"), hinter beiden ein Baum, der links verdorrt ist und rechts grünt; rechts der Gekreuzigte. Zum Motiv des zur Hälfte verdorrten, zur anderen Hälfte grünenden Baumes vgl. Heimo Reinitzer: Gesetz und Evangelium. Über ein reformatorisches Bildthema, Tradition, Funktion und Wirkungsgeschichte. Hamburg 2006.

Bl. C4v

Bl. C6v

Bl. D4r

Bl. D7r

Bl. E4r

Bl. E8v

Bl. F7r

Bl. F7v ganzseitig: Gott als Herrscher mit Krone, Szepter und Reichsapfel; dieser Holzschnitt stammt von Hans Schäufelein (um 1480 - um 1540). Vgl. Hollstein's German Engravings Bd. XLIV (1997), S. 51, Nr. 1129, zuerst in Via Felicitatis. Augsburg: Johann Schönsperger d.Ä. 1513, VD16: V 960. Das Monogramm Schäufeleins links unten ist nicht mehr erkennbar.



Rezeption

Es ist mehrfach in der Forschung die Vermutung geäußert worden, dass die Ausgabe, die Hans Kohl 1558 in Heidelberg gedruckt hat, mit dem Dreischritt des Bekenntnisses (Sündhaftigkeit, Erlösungswerk Christi, Dankbarkeit) Einfluss auf die Konzeption des Heidelberger Katechismus' von 1563 ausgeübt hat.

Vgl. Christoph Weismann: Die Katechismen des Johannes Brenz, Bd. 1. Berlin 1990, S. 596. Weismann selbst hält diesen Einfluss im ersten Band von 1990 für widerlegt, wiederholt im zweiten Band seines Werks von 2016 die Einschätzung aber nicht.

Vgl. Verboom 2003: Drieslag Heidelberger in oude catechismus niet chronologisch


sowie: U. Weiss: Woher stammt die Trias Elend – Erlösung – Dankbarkeit im Heidelberger Katechismus? In: Emder Beiträge zum reformierten Protestantismus 8. Wuppertal 2004, S. 121–134.



Digitalisat:

München BSB


Edition

Reu, Johann Michael: Quellen zur Geschichte des kirchlichen Unterrichts in der evangelischen Kirche Deutschlands zwischen 1530 und 1600, Teil 1/1. Gütersloh 1911 (ND Hildesheim 1976), S. S. 720-735 (ohne den "Auszug aus der Christlichen Oeconomia Justi Menii")


Literatur:

Brüggemann/Brunken: Handbuch der Kinder- und Jugendliteratur Bd. 1. Stuttgart 1987, Nr. 403


Reu 1911, S. 447f. (s. o. "Edition")


Delarue, Dominic E.: Michael Ostendorfer im Dienst der Regensburger Reformation. Drei Holzschnittzyklen und ein Altarretabel, 1546 - 1558. In: Wagner, Christoph und Dominic E. Delarue (Hgg.), Michael Ostendorfer und die Reformation in Regensburg. Regensburg 2017, S. 201 - 243, hier S. 204 - 211.

[Der Aufsatz ist ein weiteres Beispiel für die Tatsache, dass bei vielen Kunsthistorikern der Nachweis von VD16-Nummern immer noch nicht zum Standard gehört.]


Christoph Weismann: Die Katechismen des Johannes Brenz, Band 2: Bibliographie 1528 – 2003. Berlin/Boston 2016, S. 1072 – 1075, innerhalb des letzten Abschnitts Teil F: "Sonstige Katechismen (ohne Brenz-Einfluss)", auf die er im ersten (1990 erschienenen) Band seines Werkes eingeht.

Christoph Weismann: Die Katechismen des Johannes Brenz, Band 1: Die Entstehungs-, Text- und Wirkungsgeschichte. Berlin 1990, hier S. 572 und 596.