ZV 10507: Mathesius, Johann; Oeconomia (dt.): Unterschied zwischen den Versionen

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(Mathesius, Johann)
 
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weitere Druckausgaben, die denselben oder dieselben Texte enthalten (geordnet nach Erscheinungsjahr):
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(58 Ausgaben)
  
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=='''VD16-Link'''==
  
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[http://gateway-bayern.de/VD16+ZV+10507 ZV 10507]
  
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== '''Autor''' ==
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Autor der Vorlage: Mathesius, Johann: lateinisches Hochzeitsgedicht von 1560 (VD16: M 1415)
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10507
 
 
 
'''Kurztitel:''' Oeconomia
 
 
 
'''Autor:''' Mathesius, Johann  
 
  
'''Druckort:''' Breslau
 
  
'''Erscheinungsjahr:''' 1568
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Frühe Neuzeit in Deutschland, 1520-1620. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon (VL16), herausgegeben von Wilhelm Kühlmann, Jan-Dirk Müller, Michael Schilling, Johann Anselm Steiger und Friedrich Vollhardt. Band 4: Krüginger, Johannes - Osse, Melchior von. Berlin 2015, Sp. 309 - 319 (Armin Kohnle, Johann Anselm Steiger)
 
 
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== '''Autor''' ==
 
(der Vorlage): Mathesius, Johann: lateinisches Hochzeitsgedicht von 1560
 
  
  
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Frühe Neuzeit in Deutschland, 1520-1620. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon (VL16), herausgegeben von Wilhelm Kühlmann, Jan-Dirk Müller, Michael Schilling, Johann Anselm Steiger und Friedrich Vollhardt. Band 3: Glarean, Heinrich - Krüger, Bartholomäus. Berlin 2014, Sp. 311 -317 (Irmgard Scheitler)
  
  
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== '''Drucker:''' ==
 
== '''Drucker:''' ==
 
Scharffenberg, Crispinus
 
Scharffenberg, Crispinus
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== '''Format, Umfang, Signaturformel:''' ==
 
== '''Format, Umfang, Signaturformel:''' ==
 
8°; [28] Bl.
 
8°; [28] Bl.
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== '''Erscheinungsjahr:''' ==
 
== '''Erscheinungsjahr:''' ==
Das einzige bekannte Exemplar in Berlin SB ist beschädigt, ein Teil des Titelblatts ist abgerissen. Hinter der lesbaren Jahreszahl "M D LVII" kann man noch den Fuß eines weiteren "I" erkennen, es handelt dabei eindeutig nicht lediglich um einen Punkt. Daher ist ist Jahreszahl 1568, die im Berliner Katalog angegeben wird, richtig, und die Jahreszahl 1567 im VD16 ist falsch.
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Das Exemplar in Berlin SB ist beschädigt, ein Teil des Titelblatts ist abgerissen. Hinter der lesbaren Jahreszahl "M D LVII" kann man noch den Fuß eines weiteren "I" erkennen, es handelt dabei eindeutig nicht lediglich um einen Punkt. Daher ist die Jahreszahl 1568, die im Berliner Katalog angegeben wird, richtig, und die Jahreszahl 1567 im VD16 ist falsch.
  
  
  
 
== '''Standort(e) im VD16:''' ==
 
== '''Standort(e) im VD16:''' ==
Berlin SB
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Berlin SB: Eq 50
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Wittenberg PS
  
  
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== '''Historischer Kontext:''' ==
 
== '''Historischer Kontext:''' ==
Es handelt sich bei der Übersetzung dieses kleinen Gedichts wohl um die am weitesten verbreitete deutsche Eheschrift des 16. Jahrhunderts, möglicherweise auch des 17. Jahrhunderts. Meist wurde das Gedicht anderen Schriften beigedruckt, aber es sind bis 1600 auch  viele Einzeldrucke bekannt (vgl. die weiteren Druckausgaben). Nach dem Tod Hermanns 1561 gab Mathesius selbst die deutsche Übersetzung 1564 noch einmal heraus, erweitert um eine einige "Hausgebetlein" für die verschiedenen Stände innerhalb des Haushalts.  
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Es handelt sich bei der Übersetzung dieses kleinen Gedichts wohl um die am weitesten verbreitete deutsche Eheschrift des 16. Jahrhunderts, möglicherweise auch des 17. Jahrhunderts (für die Zeit von 1601 - 1620 vgl. die Ausgabenliste in: Repertorium deutschsprachiger Ehelehren der Frühen Neuzeit, hrsg. v. Erika Kartschoke. Berlin 1996, Nr. 40, S. 93f). Meist wurde das Gedicht anderen Schriften beigedruckt, aber es sind bis 1600 auch  viele Einzeldrucke bekannt (vgl. die weiteren Druckausgaben im [[Anhang zu ZV 10507: Mathesius, Johann; Oeconomia (dt.)|Anhang]]). Nach dem Tod Hermanns (1561) gab Mathesius selbst die deutsche Übersetzung 1564 noch einmal heraus, erweitert um eine einige "Hausgebetlein" für die verschiedenen Stände innerhalb des Haushalts.  
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Der Text des Gedichts umfasst die Bll. A2r-B1v, danach folgen die Gebete bis zum Ende des Drucks (Bl. D4).
 
Der Text des Gedichts umfasst die Bll. A2r-B1v, danach folgen die Gebete bis zum Ende des Drucks (Bl. D4).
  
Das Gedicht wendet sich an einen Hausvater und hebt zuerst die Vorzüge einer sanftmütigen, arbeitsamen und gehorsamen Hausfrau hervor. Ein störrisches und zänkisches Weib dagegen ist ein "herbes Kraut". Fromme und gehorsame Kinder bereiten einem ein Glücksgefühl, groß ist dagegen der Schmerz derer, die keine Kinder haben können. Im Ehebett herrscht die höchste Zucht, während die im Zölibat und in der Unzucht lebenden Geistlichen ("Geistlosen") verflucht sind. Ein Hausherr soll seine Frau ehren. Er muss auch "durch die Finger sehen" (nachsichtig sein) können, darf sich aber nicht zum "Simon" machen lassen (nach dem Spottwort "Siemann", das ist eine Frau, die die Herrschaft im Haus übernommen hat. Ein "Simon" ist dagegen ein Mann, der die Herrschaft über die Frau abgegeben hat.) Die Kinder müssen mit Vernunft und Maß bestraft werden, dann vertraut das Kind dem Vater. Eine Tochter soll man so viel wie möglich im Haus halten und ihr frühzeitig einen Mann verschaffen. Das Gesinde soll zur Arbeit angehalten werden. Man soll nicht mehr verzehren als man verdient und nicht zu hart gegenüber dem Gesinde sein. Mit den Nachbarn soll man sich vertragen und die Obrigkeit ehren. Wenn das Weib stirbt, kann man ein weiteres Mal heiraten. Früher war das oft nicht zugelassen, wegen der Kinder, die von den Stiefmüttern mitunter nicht gut behandelt werden. Deshalb sagt Mathesius, was ihn betreffe, sei er gegen eine Wiederverheiratung. Andererseits sei auch das Leben eines Witwers traurig. Am Ende soll der Hauswirt ein gutes Testament machen.  
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Das Gedicht wendet sich an einen Hausvater und hebt zuerst die Vorzüge einer sanftmütigen, arbeitsamen und gehorsamen Hausfrau hervor. Ein störrisches und zänkisches Weib dagegen ist ein "herbes Kraut". Fromme und gehorsame Kinder bereiten einem ein Glücksgefühl, groß ist dagegen der Schmerz derer, die keine Kinder haben können. Im Ehebett herrscht die höchste Zucht, während die im Zölibat und in der Unzucht lebenden Geistlichen ("Geistlosen") verflucht sind. Ein Hausherr soll seine Frau ehren. Er muss auch "durch die Finger sehen" (nachsichtig sein) können, darf sich aber nicht zum "Simon" machen lassen (nach dem Spottwort "Siemann", das ist eine Frau, die die Herrschaft im Haus übernommen hat. Ein "Simon" ist dagegen ein Mann, der die Herrschaft im Haus der Frau überlassen hat.) Die Kinder müssen mit Vernunft und Maß bestraft werden, dann vertraue das Kind dem Vater. Eine Tochter soll man so viel wie möglich im Haus halten und ihr frühzeitig einen Mann verschaffen. Das Gesinde soll zur Arbeit angehalten werden. Man soll nicht mehr verzehren, als man verdient, und nicht zu hart gegenüber dem Gesinde sein. Mit den Nachbarn soll man sich vertragen und die Obrigkeit ehren. Wenn das Weib stirbt, kann man ein weiteres Mal heiraten. Früher war das oft nicht zugelassen, wegen der Kinder, die von den Stiefmüttern mitunter nicht gut behandelt werden. Deshalb sagt Mathesius, was ihn betreffe, sei er gegen eine Wiederverheiratung. Andererseits sei auch das Leben eines Witwers traurig. Am Ende soll der Hauswirt ein gutes Testament machen.  
  
 
Die letzten 13 Zeilen sind ein Gebet für die Sterbestunde. Am Schluss steht noch eine Grußadresse an den Bräutigam, für dessen Hochzeit das Gedicht ursprünglich gedacht war, mit dem Wunsch, dass er "kein Witwer werde wie ich".
 
Die letzten 13 Zeilen sind ein Gebet für die Sterbestunde. Am Schluss steht noch eine Grußadresse an den Bräutigam, für dessen Hochzeit das Gedicht ursprünglich gedacht war, mit dem Wunsch, dass er "kein Witwer werde wie ich".
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Titeleinrahmung, Randleisten
 
Titeleinrahmung, Randleisten
  
 
 
 
== '''Edition:''' ==
 
  
  
  
 
== '''Exemplarspezifische Besonderheiten:''' ==
 
== '''Exemplarspezifische Besonderheiten:''' ==
Das Berliner Exemplar Eq 50 ist ein Sammelband, hauptsächlich von Gebetbüchern, fast alle sind von Crispinus Scharffenberg in Breslau gedruckt. Es ist zu vermuten, dass diese Schriften erst später zusammengebunden wurden, obwohl der schwarze, abgenutzte Einband mit abgerissenen Schließen einen alten Eindruck macht. Die Benutzerspuren sind in den verschiedenen Drucken unterschiedlich stark, im Verhältnis zu den anderen Drucken ist die "Oeconomia" von Mathesius stark zerlesen. Titeleinrahmung und die Randleisten sind an den Seiten sehr beschnitten. Auf dem Rücken des Bandes ist aufgestanzt: "Gebetbücher und Lieder", auch das spricht für eine erst später erfolgte Einbindung.
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Das Berliner Exemplar Eq 50 ist ein Sammelband, hauptsächlich von Gebetbüchern, fast alle sind von Crispinus Scharffenberg in Breslau gedruckt. Es ist zu vermuten, dass diese Schriften erst später zusammengebunden wurden, obwohl der schwarze, abgenutzte Einband mit abgerissenen Schließen einen alten Eindruck macht. Die Benutzerspuren sind in den verschiedenen Drucken unterschiedlich stark, im Vergleich zu den anderen Drucken ist die "Oeconomia" von Mathesius stark zerlesen. Titeleinrahmung und die Randleisten sind an den Seiten sehr beschnitten. Auf dem Rücken des Bandes ist aufgestanzt: "Gebetbücher und Lieder", auch das spricht für eine erst später erfolgte Einbindung.
  
  
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Schnell, Rüdiger: Sexualität und Emotionalität in der vormodernen Ehe. Eine diskursanalytische Studie zu Texten des 12. bis 16. Jahrhunderts. Köln 2002, S. 274-276.
 
Schnell, Rüdiger: Sexualität und Emotionalität in der vormodernen Ehe. Eine diskursanalytische Studie zu Texten des 12. bis 16. Jahrhunderts. Köln 2002, S. 274-276.
 
 
 
  
 
[[category:Drucke]]
 
[[category:Drucke]]
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
== '''(auf einer extra Seite)''' ==
 
 
 
 
Auflagen des Oeconomia-Gedichts von Mathesius (Übersetzung von N. Hermann)
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1418
 
 
Nürnberg: Johann von Berg, Ulrich Neuber 1561
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1419
 
 
Nürnberg: Johann von Berg, Ulrich Neuber 1561
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1420 (in: M 1589)
 
 
In: Joh. Mathesius: Vom Ehestand und Hauswesen 15 Hochzeits­predigten
 
 
Nürnberg: Johann vom Berg und Ulrich Neuber [1563]
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1421
 
 
Wittenberg: Hans Krafft 1564
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
Oeconomia oder Bericht vom Haushalten;
 
 
[beigedruckt:] Kurze Regeln, wie man sich in seinem ganzen Leben halten soll [von Johann Agricola aus Sprem­berg]
 
 
Wittenberg 1564
 
 
DDL I,500; IA 101.662
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10504
 
 
In: Joh. Mathesius: Vom Ehestand und Hauswesen 15 Hochzeit­predigten
 
 
Nürnberg: Johann vom Berg und Ulrich Neuber 1564
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
Bericht vom christlichen Hauswesen
 
 
Wittenberg: 1565
 
 
Goedeke II,169l
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
OECONOMIA
 
 
Nürnberg: Dietrich Gerlach ("in Johann von Berg selig Drucke­rey") 1567
 
 
Erlangen UB; Wien NB
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1422 (in: M 1590)
 
 
In: Johann Mathesius: Vom Ehestand und Hauswesen 15 Hochzeits­predigten
 
 
(Bl. Iii 1v - Kkk 3v)
 
 
Nürnberg: Ulrich Neuber und Dietrich Gerlach 1567
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Joh. Mathesius: Betbüchlein samt einem Bericht vom christlichen Hauswesen und Zier eines frommen Weibes (von A. Corvinus)
 
 
Nürnberg 1567
 
 
Loesche XIII,f
 
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Johann Mathesius: Betbüchlein für die Eheleute sampt Oecono­mia ... Item von der Hauszier (A. Corvinus) (beigedruckt: Matthias Flacius: Epithalamion; K. Biene­mann (Melis­sander): Erklärung der großen Geheimnis Christi und seiner Kirche)
 
 
Nürnberg: Niclas Knorr 1568
 
 
Biblioth. Palat. F1788/ F1789
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Johann Mathesius: Vom Ehestand und Hauswesen 16 Hoch­zeitspredigten
 
 
Nürnberg: Dietrich Gerlach 1569 (am Ende: Ulrich Neuber und Dietrich Gerlach 1567)
 
 
Loesche XIII,x (XX,4)
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1423 (in: M 1591)
 
 
In: Joh. Mathesius: Vom Ehestand und Hauswesen 16 Hoch­zeitspredigten
 
 
Nürnberg: Dietrich Gerlach 1569
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10496
 
 
In: Betbüchlein und Oeconomia oder Bericht vom christl. Hauswe­sen. Item: Von der Hauszier... von A. Corvinus, in deutsche Reime gebr. v. Georg Thym
 
 
Nürnberg: Christoph Heußler [1569]
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1434
 
 
(ndt.) OECONOMIA
 
 
Hamburg: Joachim Löw 1569
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 25483
 
 
Wittenberg: Clemens Schleich, Anton Schöne 1570
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10512
 
 
In: Joh. Mathesius: Betbüchlein und Ökonomia oder Bericht... Von der Haus­zier...[von A. Corvinus]
 
 
Leipzig: Jakob Bärwald Erben 1571
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1424 (in: M 1592)
 
 
In: Joh. Mathesius: Vom Ehestand und Hauswesen 16 Hoch­zeitspredigten
 
 
Nürnberg: Dietrich Gerlach 1572
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Joh. Mathesius: Betbüchlein und Oeconomia … Von der Hauszier (A. Corvinus)
 
 
Leipzig: Johann Marttorff 1573
 
 
Bibl.Palat. G 495
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' F 2510
 
 
In: Freder, Johannes: Lob und Unschuld der Frauen
 
 
Rostock: Johannes Stöckelmann und Andreas Gutterwitz 1573
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1417 (in: H 191)
 
 
(lat. u. dt.) In: Joh. Hagius: Haustafel
 
 
Eger: Michael Mülmarckart 1574
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Johann Habermann: Christliche Gebete auf alle Tage in der Woche zu sprechen
 
 
Wittenberg: Clemens Schleich und Antonius Schön 1574
 
 
Bibliotheca Palatina F 3576/ F 3578
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1425 (in: M 1593)
 
 
In: Joh. Mathesius: Hochzeitspredigten vom Ehestand und Hauswesen
 
 
Nürnberg: Dietrich Gerlach 1575
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
Oeconomia. (Christliches Hauswesen)
 
 
Erfurt: Georg Bawman 1577
 
 
Dresden BM (g.144,1)
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1435
 
 
(ndt.) OECONOMIA
 
 
Hamburg: Joachim Löw 1578
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1426 (in: M 1594)
 
 
In: Joh. Mathesius: Hochzeitspredigten vom Ehestand und Hauswesen (Bl. 171 - 176)
 
 
Nürnberg: Katharina Gerlach und Johann vom Berg Erben 1579
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10500
 
 
Ökonomia oder Bericht
 
 
Leipzig: Nickel Nerlich [1580]
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10495
 
 
In: Joh. Mathesius: Betbuchlein und Oeconomia oder Bericht vom christl. Hauswesen. Item: Von der Hauszier u. Zucht [v. A. Corvi­nus] in deutsche Reime gebr. d. Georg Thym
 
 
Nürnberg: Valentin Neuber [um 1580]
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Joh. Mathesius: Betbüchlein und Ökonomia oder Bericht vom christl. Hauswesen. Item: Von der Hauszier u. Zucht [v. A. Corvinus] in deutsche Reime gebr. d. Georg Thym
 
 
Nürnberg: Heußler [um 1580?]
 
 
Bibl.Palat. G 505
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Joh. Matthesius: Hochzeitspredigten vom Ehestand und Hauswesen
 
 
Nürnberg: Katharina Gerlach und Johann vom Berg Erben o.J.
 
 
Loesche XIII,x (XX,6)
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 22652
 
 
In: Joh. Mathesius: Betbüchlein und Oeconomia + Hauszier (A. Corvinus)
 
 
Nürnberg: Heußler [um 1583]
 
 
Bibl. Palatin 06836/ G 435,2
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1427 (in: M 1595)
 
 
In: Joh. Mathesius: Hochzeitspredigten vom Ehestand und Hauswesen
 
 
Nürnberg: Katharina Gerlach und Johann vom Berg Erben 1584
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1428 (in: M 1503)
 
 
In: Joh. Mathesius: Katechismus [2 Teile]
 
 
(S. 179 - 292 [vielm. 192] des 2. Teils; [=] Bl. Zz 2r - Zz 4v, aa1r - aa 4v)
 
hrsg. v. Georg Lysthenius
 
 
Leipzig: Johann Beyer 1586
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
Geistlich Kleinod darinnen ordentlich verfaßet Christliche Gebete, auf alle Tage in der Woche zu sprechen durch D. Joh. Habermann.... Beneben der Oeconomia H. Johan Mathesii.
 
 
Leipzig 1586
 
 
Tr. Koch, Johann Habermanns "Betbüchlein", Tübingen 2001, S. 158, Anm. 34
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
Oeconomia
 
 
Nürnberg: Gutknecht 1586
 
 
Museen d. Stadt Regensburg
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10515
 
 
In: Joh. Mathesius: Katechismus
 
 
Leipzig: Johann Beyer 1587 [am Ende: 1586]
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10497
 
 
In: Joh. Mathesius: Bet­büchlein und Oecono­mia oder Bericht vom christl. Hauswe­sen... Von der Hauszier [von A. Corvinus]..., in dt. Reime gebr. v. Georg Thym. 
 
 
Nürnberg: Leonhard Heußler [um 1587]
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 16222
 
 
In: Johann Habermann: Christliche Gebete auf alle Tage in der Woche zu sprechen (Bericht vom christlichen Hauswesen oder Oeconomia)
 
 
Leipzig: Johann Beyer 1588
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' G 986
 
 
In: Geistliches Kleinod
 
 
Leipzig: Zacharias Bärwald (Verl.: Henning Groß) 1589
 
 
VD 16 (G 986); Wack. Kirch. (287)
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10519
 
 
In: Joh. Mathesius: Katechismus [2 Teile]
 
 
Leipzig: Johann Beyer 1589
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1429 (in: S 9554)
 
 
In: Peter Streuber: Ehespiegel
 
 
Leipzig: Zacharias Bärwaldt 1589
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1430 (in: 1469)
 
 
(lat. u. dt.) in: Joh. Mathesius: Ehespiegel
 
(dt.: Bl. 274 - 281)
 
 
Leipzig: Johann Beyer 1591
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1431 (in: M 1470)
 
 
In: Joh. Mathesius: Ehespiegel
 
 
Leipzig: Johann Beyer 1592 [am Schluß:] 1591
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 18626
 
 
In: Kaspar Bienemann (Melissander): Ehebüchlein
 
 
Leipzig: Johann Beyer 1592
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' G 987
 
 
In: Geistliches Kleinod, darinnen ordentlich verfasset christ­liche Gebet auf alle Tage in der Woche ... mit angehengten Geist­li­chen Gesengen D. Martini Lutheri und anderer fromer Christen ...
 
 
Leipzig: Hans Steinmann Erben (Verl.: Henning Grosse) [um 1592]
 
 
[Oeconomia: S. 395-409]
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Joh. Mathesius: Betbüchlein samt einem Bericht vom christlichen Hauswesen
 
 
Leipzig: 1593
 
 
Loesche XIII,n; Wolkan I,348
 
 
[laut Wolkan gleich der Ausgabe von 1567]
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Joh. Habermann (Avenarius): Christliche Gebete
 
 
Wittenberg: Matthes Welack 1593
 
 
IA (109.766)
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' B 5428
 
 
In: Kaspar Bienemann (Melissander): Ehebüchlein
 
 
Nürnberg: Leonhard Heusler 1594
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.: -'''
 
 
OECONOMIA
 
 
Leipzig: (Verl.: Bartholomäus Voigt) 1594
 
 
Loesche XIII,o
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Kaspar Bienemann (Melissander): Ehebüchlein
 
 
Nürnberg: Valentin Fuhrmann 1596
 
 
HKJL II, 1584, Nr. 604; NUC (NM 0422008)
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1436
 
 
(ndt.) Hußholdinge
 
 
Hamburg: Jakob Lucius 1596
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10522
 
 
OECONOMIA (lat., dt.)
 
 
übersetzt von Melchior Frenzel (Frencelius)
 
 
Jena: Tobias Steinmann 1596
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10523
 
 
OECONOMIA
 
 
Frankfurt a.d.O.: Friedrich Hartmann (Verl.: Johann Hartmann) 1598
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1432
 
 
OECONOMIA
 
 
Hamburg: Theodosius Wolder 1598
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1437
 
 
(ndt) OECONOMIA
 
 
Hamburg: Theodosius Wolder 1598
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' -
 
 
In: Kaspar Bienemann (Melissander): Ehebüchlein
 
 
Leipzig: Bartholomäus Voigt d.Ä. 1598
 
 
Stuttgart WLB: Theol oct 11994
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' M 1433 (in: B 5429)
 
 
In: Kaspar Bienemann (Melissander): Ehebüchlein
 
 
Leipzig: Franz Schnellboltz 1599
 
 
 
 
'''VD 16-Nr.:''' ZV 10524
 
 
OECONOMIA
 
 
Wittenberg: Lorenz Seuberlich 1599
 

Aktuelle Version vom 14. Oktober 2018, 08:45 Uhr


Weitere Druckausgaben:


siehe Anhang

(58 Ausgaben)

VD 16-Nr.: ZV 10507

Kurztitel: Oeconomia (dt.)  

Autor: Mathesius, Johann

Druckort: Breslau

Erscheinungsjahr: 1568


VD16-Link

ZV 10507



Autor

Autor der Vorlage: Mathesius, Johann: lateinisches Hochzeitsgedicht von 1560 (VD16: M 1415)


Frühe Neuzeit in Deutschland, 1520-1620. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon (VL16), herausgegeben von Wilhelm Kühlmann, Jan-Dirk Müller, Michael Schilling, Johann Anselm Steiger und Friedrich Vollhardt. Band 4: Krüginger, Johannes - Osse, Melchior von. Berlin 2015, Sp. 309 - 319 (Armin Kohnle, Johann Anselm Steiger)


weitere Autoren, Übersetzer, Herausgeber etc.:

Hermann, Nikolaus (Übersetzer)


Frühe Neuzeit in Deutschland, 1520-1620. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon (VL16), herausgegeben von Wilhelm Kühlmann, Jan-Dirk Müller, Michael Schilling, Johann Anselm Steiger und Friedrich Vollhardt. Band 3: Glarean, Heinrich - Krüger, Bartholomäus. Berlin 2014, Sp. 311 -317 (Irmgard Scheitler)


Titel:

OECONOMIA Oder Bericht vom Christlichen Haußwesen Sampt kurtzen Haußgebetlein


Drucker:

Scharffenberg, Crispinus


Format, Umfang, Signaturformel:

8°; [28] Bl.


Erscheinungsjahr:

Das Exemplar in Berlin SB ist beschädigt, ein Teil des Titelblatts ist abgerissen. Hinter der lesbaren Jahreszahl "M D LVII" kann man noch den Fuß eines weiteren "I" erkennen, es handelt dabei eindeutig nicht lediglich um einen Punkt. Daher ist die Jahreszahl 1568, die im Berliner Katalog angegeben wird, richtig, und die Jahreszahl 1567 im VD16 ist falsch.


Standort(e) im VD16:

Berlin SB: Eq 50

Wittenberg PS



Historischer Kontext:

Es handelt sich bei der Übersetzung dieses kleinen Gedichts wohl um die am weitesten verbreitete deutsche Eheschrift des 16. Jahrhunderts, möglicherweise auch des 17. Jahrhunderts (für die Zeit von 1601 - 1620 vgl. die Ausgabenliste in: Repertorium deutschsprachiger Ehelehren der Frühen Neuzeit, hrsg. v. Erika Kartschoke. Berlin 1996, Nr. 40, S. 93f). Meist wurde das Gedicht anderen Schriften beigedruckt, aber es sind bis 1600 auch viele Einzeldrucke bekannt (vgl. die weiteren Druckausgaben im Anhang). Nach dem Tod Hermanns (1561) gab Mathesius selbst die deutsche Übersetzung 1564 noch einmal heraus, erweitert um eine einige "Hausgebetlein" für die verschiedenen Stände innerhalb des Haushalts.



Inhalt:

Auf Bl. A1v gibt es ein kurzes Vorwort an den Leser von Mathesius, der erklärt, er habe dieses Gedicht zuerst lateinisch geschrieben, und Nikolaus Hermann habe es dann ins Deutsche übersetzt. Er bekenne sich zu dieser Übersetzung und habe das Gedicht nun durch einige Hausgebete ergänzt. Es sei als Neujahrsgabe für alle Hausmütter und Hausjungfrauen gedacht. Datiert 1564.

Der Text des Gedichts umfasst die Bll. A2r-B1v, danach folgen die Gebete bis zum Ende des Drucks (Bl. D4).

Das Gedicht wendet sich an einen Hausvater und hebt zuerst die Vorzüge einer sanftmütigen, arbeitsamen und gehorsamen Hausfrau hervor. Ein störrisches und zänkisches Weib dagegen ist ein "herbes Kraut". Fromme und gehorsame Kinder bereiten einem ein Glücksgefühl, groß ist dagegen der Schmerz derer, die keine Kinder haben können. Im Ehebett herrscht die höchste Zucht, während die im Zölibat und in der Unzucht lebenden Geistlichen ("Geistlosen") verflucht sind. Ein Hausherr soll seine Frau ehren. Er muss auch "durch die Finger sehen" (nachsichtig sein) können, darf sich aber nicht zum "Simon" machen lassen (nach dem Spottwort "Siemann", das ist eine Frau, die die Herrschaft im Haus übernommen hat. Ein "Simon" ist dagegen ein Mann, der die Herrschaft im Haus der Frau überlassen hat.) Die Kinder müssen mit Vernunft und Maß bestraft werden, dann vertraue das Kind dem Vater. Eine Tochter soll man so viel wie möglich im Haus halten und ihr frühzeitig einen Mann verschaffen. Das Gesinde soll zur Arbeit angehalten werden. Man soll nicht mehr verzehren, als man verdient, und nicht zu hart gegenüber dem Gesinde sein. Mit den Nachbarn soll man sich vertragen und die Obrigkeit ehren. Wenn das Weib stirbt, kann man ein weiteres Mal heiraten. Früher war das oft nicht zugelassen, wegen der Kinder, die von den Stiefmüttern mitunter nicht gut behandelt werden. Deshalb sagt Mathesius, was ihn betreffe, sei er gegen eine Wiederverheiratung. Andererseits sei auch das Leben eines Witwers traurig. Am Ende soll der Hauswirt ein gutes Testament machen.

Die letzten 13 Zeilen sind ein Gebet für die Sterbestunde. Am Schluss steht noch eine Grußadresse an den Bräutigam, für dessen Hochzeit das Gedicht ursprünglich gedacht war, mit dem Wunsch, dass er "kein Witwer werde wie ich".



Illustration:

Titeleinrahmung, Randleisten



Exemplarspezifische Besonderheiten:

Das Berliner Exemplar Eq 50 ist ein Sammelband, hauptsächlich von Gebetbüchern, fast alle sind von Crispinus Scharffenberg in Breslau gedruckt. Es ist zu vermuten, dass diese Schriften erst später zusammengebunden wurden, obwohl der schwarze, abgenutzte Einband mit abgerissenen Schließen einen alten Eindruck macht. Die Benutzerspuren sind in den verschiedenen Drucken unterschiedlich stark, im Vergleich zu den anderen Drucken ist die "Oeconomia" von Mathesius stark zerlesen. Titeleinrahmung und die Randleisten sind an den Seiten sehr beschnitten. Auf dem Rücken des Bandes ist aufgestanzt: "Gebetbücher und Lieder", auch das spricht für eine erst später erfolgte Einbindung.


Literatur:

zum Text allgemein im Zusammenhang der historischen Eheliteratur:

Schnell, Rüdiger: Sexualität und Emotionalität in der vormodernen Ehe. Eine diskursanalytische Studie zu Texten des 12. bis 16. Jahrhunderts. Köln 2002, S. 274-276.