Zeile 68: |
Zeile 68: |
| | | |
| | | |
− | In inhaltlicher Hinsicht näher steht dem vorliegenden Wiki das sehr breit angelegte internationale bibliothekarische Projekt des "Universal Short Title Catalogue", in dem alle europäischen Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts in einem gemeinsamen Verzeichnis zusammengeführt werden sollen.[11] Es wird von der St. Andrews-Universität in Schottland betrieben und soll noch im Jahr 2011 ans Netz gehen. Den Benutzern soll in diesem Projekt die Möglichkeit gegeben werden, Korrekturen und Vorschläge direkt an die einzelnen gebotenen Datensätze anzufügen. Diese Hinweise sollen dann von der Redaktion überprüft und eventuell eingearbeitet werden. Anders als in dem hier vorgestellten Wiki-Projekt müssen dort also alle Fremdbeiträge durch das Nadelöhr der Redaktion, was mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden sein wird, falls die Beteiligung ausgedehnte Formen annehmen sollte. Darüber hinaus steht bei dem schottischen Projekt die Erfassung der Buchproduktion aus dem deutschsprachigen Bereich nicht im Zentrum des Interesses. Vermutlich wird man lediglich das VD16 in die Suchfunktion integrieren. | + | In inhaltlicher Hinsicht näher steht dem vorliegenden Wiki das sehr breit angelegte internationale bibliothekarische Projekt des "Universal Short Title Catalogue", in dem alle europäischen Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts in einem gemeinsamen Verzeichnis zusammengeführt werden sollen.[11] Es wird von der St. Andrews-Universität in Schottland betrieben und soll noch im November 2011 ans Netz gehen. Den Benutzern soll in diesem Projekt die Möglichkeit gegeben werden, Korrekturen und Vorschläge direkt an die einzelnen gebotenen Datensätze anzufügen. Diese Hinweise sollen dann von der Redaktion überprüft und eventuell eingearbeitet werden. Anders als in dem hier vorgestellten Wiki-Projekt müssen dort also alle Fremdbeiträge durch das Nadelöhr der Redaktion, was mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden sein wird, falls die Beteiligung ausgedehnte Formen annehmen sollte. Darüber hinaus steht bei dem schottischen Projekt die Erfassung der Buchproduktion aus dem deutschsprachigen Bereich nicht im Zentrum des Interesses. Vermutlich wird man lediglich das VD16 in die Suchfunktion integrieren. |
| | | |
| + | |
| + | Ebenfalls für November 2011 ist der erste Band des neuen Verfasserlexikons zum 16. Jahrhundert angekündigt (Aal – Chyträus).[12] Es handelt sich dabei um ein Fortsetzungsprojekt zum Verfasserlexikon des Mittelalters (1978 – 2006) und zum noch laufenden Anschlussprojekt über den Deutschen Humanismus von 1480 bis 1520 (seit 2005). Nach der vorgestellten Planung sollen mehr als 500 Artikel zu Autoren und anonymen Werken des Zeitraums von 1520 - 1620 geboten werden.[13] |
| + | |
| + | Mit dem Wiki der Drucke des 16. Jahrhunderts wird es wohl vor allem in den Fällen zu Überschneidungen kommen, in denen anonyme Werke und Autoren behandelt werden, von denen nur wenige gedruckte Werke vorliegen, wie sich auch an den beiden Musterartikeln zum ''Faustbuch'' und zu Marcus Rumpolts Kochbuch zeigt, die zur Zeit schon auf der persönlichen Internetseite von Friedrich Vollhardt zugänglich sind. Bei Autoren dagegen, von denen viele gedruckte Werke existieren, werden, wie im Mittelalter-Verfasserlexikon, die einzelnen Bücher und ihre Auflagen in den Artikeln vermutlich nur aufgezählt werden, und schon gar nicht wird Raum für die Behandlung einzelner Druckausgaben zur Verfügung stehen. (In den Musterartikeln sind im übrigen nicht die VD16-Nummern aufgenommen worden; aber das ist ein Mangel, der in der Endfassung vermutlich behoben sein wird, denn im Humanismus-Verfasserlexikon, das im selben Verlag erscheint, ist das VD16 selbstverständlich berücksichtigt.) |
| + | |
| + | In den Fällen, in denen im VL16 schon ausführliche Vorstellungen einzelner Werke vorliegen sollten, können die entsprechenden Wiki-Artikel zusätzliche Informationen zu einzelnen Druckausgaben und Vertiefungen der Inhaltsbeschreibungen bieten (z. B. Listen von erwähnten historischen oder literarischen Figuren, Listen von Exempeln, Untersuchungen der Illustrationen u. Ä.) sowie aus dem Blickwinkel anderer Disziplinen Aspekte aufzeigen, die einem literaturwissenschaftlichen Zugriff möglicherweise entgehen. |
| + | |
| + | Nach den Angaben der Projektvorstellung ist geplant, dass bald nach dem Erscheinen der einzelnen Bände des Verfasser-Lexikons die Artikel auch im Internet zugänglich sein sollen, allerdings kostenpflichtig. |
| | | |
| | | |
Zeile 94: |
Zeile 102: |
| | | |
| [11] <ref>http://www.ustc.ac.uk/</ref> | | [11] <ref>http://www.ustc.ac.uk/</ref> |
| + | |
| + | [12] <ref>Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon Frühe Neuzeit in Deutschland 1520-1620 – VL16, hrsg. v. Friedrich Vollhardt, Jan-Dirk Müller, Wilhelm Kühlmann, Michael Schilling und Johann Anselm Steiger.</ref> |
| + | |
| + | [13] <ref>Vgl. Klaus Kipf: Von Aal bis Zyrl. Das neu entstehende Literaturwissenschaftliche Verfasserlexikon Frühe Neuzeit in Deutschland 1520-1620 – VL16. In: sfb-frueheneuzeit. Mitteilungen 1/2011. Internet-Publikation: http://www.sfb-frueheneuzeit.uni-muenchen.de/mitteilungen/M1-2011/BeitragKlausKipf.pdf</ref> |
| + | |
| | | |
| | | |