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Biographische Angaben zu den Autoren werden auf Geburts- und Sterbedaten beschränkt, weitere Einzelheiten zur Biographie werden nur aufgenommen, wenn dadurch dem, was sich schon in den gängigen Nachschlagewerken findet, etwas hinzugefügt werden kann. Im Übrigen reichen externe Links auf Bautz (BBKL)3 und ADB/ NDB4, eventuell auch auf Wikipedia, oder entsprechende Literaturhinweise aus. Auch die Angaben von Sekundärliteratur sollen sich möglichst auf das Wesentliche beschränken, eventuell durch Hinweis auf Titel, in denen entsprechende Bibliographien enthalten sind.
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Biographische Angaben zu den Autoren werden auf Geburts- und Sterbedaten beschränkt, weitere Einzelheiten zur Biographie werden nur aufgenommen, wenn dadurch dem, was sich schon in den gängigen Nachschlagewerken findet, etwas hinzugefügt werden kann. Im Übrigen reichen externe Links auf Bautz (BBKL)<ref>http://www.bautz.de/bbkl/ </ref>und ADB/ NDB <ref>http://www.deutsche-biographie.de</ref>, eventuell auch auf Wikipedia, oder entsprechende Literaturhinweise aus. Auch die Angaben von Sekundärliteratur sollen sich möglichst auf das Wesentliche beschränken, eventuell durch Hinweis auf Titel, in denen entsprechende Bibliographien enthalten sind.
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Seit den 1960er Jahren wird im Zusammenhang des Projekts einer retrospektiven Nationalbibliographie an dem "Verzeichnis der im deutschen Sprachgebiet erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts" gearbeitet. 1983 erschienen die ersten Bände, 2000 war mit der Fertigstellung des letzten Bandes der Register das Grundwerk mit etwa 90.000 Einträgen abgeschlossen. Schon während der Zeit der Herausgabe wurden Korrekturen und weitere von verschiedenen Bibliotheken gemeldete Ausgaben, die nicht mehr in das Grundwerk eingearbeitet werden konnten, in einem Supplement-Alphabet gesammelt, das vor allem durch die Erschließung von großen Beständen in den Bibliotheken der neuen Bundesländer bald einen Umfang von über 20.000 Einträgen hatte. Die Publikation dieser zusätzlichen Titel im Internet, die schon für die zweite Hälfte der 1990er Jahren vorgesehen war, konnte erst 2003 erfolgen. Mittlerweile waren die laufenden "ZV"-Nummern des Supplements auf fast 25.000 angestiegen. Durch eine Veränderung der Aufnahmeregeln (die in einer Druckausgabe zusätzlich in dem Hauptwerk beigedruckten Texte bekamen nämlich im Supplement keine eigene Nummer mehr) war die Zahl der als eigenständige Titel gerechneten Ausgaben im Grundwerk auf 75.000 gesenkt worden, so dass man bei der online-Veröffentlichung des Supplements von etwa 100.000 gemeldeten Titeln des 16. Jahrhunderts aus dem deutschen Sprachgebiet ausging. Die Gesamtzahl der heute noch existierenden Druckausgaben wird nach Schätzungen, die vom Anfang der 1990er Jahre stammen, auf 120.000 bis höchstens 127.000 Titel veranschlagt.8 Nach dem Erscheinen des "Handbuchs der historischen Buchbestände" (1992–2000) jedoch, in dem viele Bibliotheken sehr viel größere Bestände des 16. Jahrhunderts angaben als noch in der brieflichen Umfrage von 1990 und in dem auch Bibliotheken des europäischen Auslands berücksichtigt wurden (allerdings ohne Frankreich, die Niederlande und Belgien, und Italien nur rudimentär, ganz zu schweigen vom Fehlen der USA), muss man von erheblich höheren Zahlen ausgehen.  
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Seit den 1960er Jahren wird im Zusammenhang des Projekts einer retrospektiven Nationalbibliographie an dem "Verzeichnis der im deutschen Sprachgebiet erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts" gearbeitet. 1983 erschienen die ersten Bände, 2000 war mit der Fertigstellung des letzten Bandes der Register das Grundwerk mit etwa 90.000 Einträgen abgeschlossen. Schon während der Zeit der Herausgabe wurden Korrekturen und weitere von verschiedenen Bibliotheken gemeldete Ausgaben, die nicht mehr in das Grundwerk eingearbeitet werden konnten, in einem Supplement-Alphabet gesammelt, das vor allem durch die Erschließung von großen Beständen in den Bibliotheken der neuen Bundesländer bald einen Umfang von über 20.000 Einträgen hatte. Die Publikation dieser zusätzlichen Titel im Internet, die schon für die zweite Hälfte der 1990er Jahren vorgesehen war, konnte erst 2003 erfolgen. Mittlerweile waren die laufenden "ZV"-Nummern des Supplements auf fast 25.000 angestiegen. Durch eine Veränderung der Aufnahmeregeln (die in einer Druckausgabe zusätzlich in dem Hauptwerk beigedruckten Texte bekamen nämlich im Supplement keine eigene Nummer mehr) war die Zahl der als eigenständige Titel gerechneten Ausgaben im Grundwerk auf 75.000 gesenkt worden, so dass man bei der online-Veröffentlichung des Supplements von etwa 100.000 gemeldeten Titeln des 16. Jahrhunderts aus dem deutschen Sprachgebiet ausging. Die Gesamtzahl der heute noch existierenden Druckausgaben wird nach Schätzungen, die vom Anfang der 1990er Jahre stammen, auf 120.000 bis höchstens 127.000 Titel veranschlagt.<ref>Vgl. Andreas Kühne: Die Drucke des 16. Jahrhunderts im deutschen Sprachbereich. Untersuchungen zur Weiterführung des VD 16. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 41 (1994), S. 32-59, hier S. 42. Auf diese Zahlen stützte sich noch 2004 die damalige Mitarbeiterin des VD16 Gisela Möncke in ihrem Aufsatz: Das Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16.Jahrhunderts (VD 16) als Teil einer deutschen retrospektiven Nationalbibliographie. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 51 (2004), S. 207-212, hier S. 208.</ref> Nach dem Erscheinen des "Handbuchs der historischen Buchbestände" (1992–2000) jedoch, in dem viele Bibliotheken sehr viel größere Bestände des 16. Jahrhunderts angaben als noch in der brieflichen Umfrage von 1990 und in dem auch Bibliotheken des europäischen Auslands berücksichtigt wurden (allerdings ohne Frankreich, die Niederlande und Belgien, und Italien nur rudimentär, ganz zu schweigen vom Fehlen der USA), muss man von erheblich höheren Zahlen ausgehen.  
    
Trotz dieser – wenig bekannten – Tatsache gilt das Projekt VD16 gemeinhin als im Wesentlichen  abgeschlossen, und die Hauptanstrengungen richten sich zur Zeit auf die Digitalisierung von schon im VD16 erfassten Werken. Die weiterhin existierende Arbeitsstelle des VD16 in München gibt pro Jahr noch etwa 400 – 600 neue Titel, die ihr von verschiedenen Bibliotheken gemeldet werden, in die Datei ein. Das bedeutet, dass die Arbeit an der Vervollständigung des VD16 sich sicherlich noch mehrere Jahrzehnte hinziehen wird. Das Wiki der Drucke des 16. Jahrhunderts soll die Weiterarbeit am VD16 durch das einzubringende Spezialwissen möglichst vieler Fachexperten der Buchgeschichte, der Theologie, Germanistik, Kulturwissenschaft, der Philosophie-, Kunst- und Musikgeschichte, der Rechts-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte und weiterer Disziplinen fördern und vorantreiben.
 
Trotz dieser – wenig bekannten – Tatsache gilt das Projekt VD16 gemeinhin als im Wesentlichen  abgeschlossen, und die Hauptanstrengungen richten sich zur Zeit auf die Digitalisierung von schon im VD16 erfassten Werken. Die weiterhin existierende Arbeitsstelle des VD16 in München gibt pro Jahr noch etwa 400 – 600 neue Titel, die ihr von verschiedenen Bibliotheken gemeldet werden, in die Datei ein. Das bedeutet, dass die Arbeit an der Vervollständigung des VD16 sich sicherlich noch mehrere Jahrzehnte hinziehen wird. Das Wiki der Drucke des 16. Jahrhunderts soll die Weiterarbeit am VD16 durch das einzubringende Spezialwissen möglichst vieler Fachexperten der Buchgeschichte, der Theologie, Germanistik, Kulturwissenschaft, der Philosophie-, Kunst- und Musikgeschichte, der Rechts-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte und weiterer Disziplinen fördern und vorantreiben.
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Als Vorbilder für die Beschreibung und Erschließung von Drucken kommen vor allem Internet-Projekte in Frage, die sich die eingehende Kommentierung der Schriften des 16. Jahrhunderts zum Ziel gesetzt haben. An erster Stelle ist dabei auf die Arbeit des Basler Humanismusforschers Frank Hieronymus zu verweisen, der Anfang der 1990er Jahre eine Ausstellung über Basler griechische Drucke des 16. Jahrhunderts in der Basler Universitätsbibliothek ausarbeitete.21 In diesem Katalog ("Griechischer Geist aus Basler Pressen") werden vor allem die Vorreden der Werke referiert, aus denen sich ein facettenreiches Bild der humanistischen Aktivitäten im Basel des 16. Jahrhunderts – mit Ausblicken bis ins 18. Jahrhundert – ergibt. Der Katalog, in dem über 450 Druckausgaben des 16. Jahrhunderts beschrieben werden, wurde 2003 ins Internet gestellt und mit Digitalisaten der Titelblätter und der Vorreden versehen.  
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Als Vorbilder für die Beschreibung und Erschließung von Drucken kommen vor allem Internet-Projekte in Frage, die sich die eingehende Kommentierung der Schriften des 16. Jahrhunderts zum Ziel gesetzt haben. An erster Stelle ist dabei auf die Arbeit des Basler Humanismusforschers Frank Hieronymus zu verweisen, der Anfang der 1990er Jahre eine Ausstellung über Basler griechische Drucke des 16. Jahrhunderts in der Basler Universitätsbibliothek ausarbeitete.<ref>http://www.ub.unibas.ch/kadmos/gg/ </ref>In diesem Katalog ("Griechischer Geist aus Basler Pressen") werden vor allem die Vorreden der Werke referiert, aus denen sich ein facettenreiches Bild der humanistischen Aktivitäten im Basel des 16. Jahrhunderts – mit Ausblicken bis ins 18. Jahrhundert – ergibt. Der Katalog, in dem über 450 Druckausgaben des 16. Jahrhunderts beschrieben werden, wurde 2003 ins Internet gestellt und mit Digitalisaten der Titelblätter und der Vorreden versehen.  
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Ebenfalls an der Universität Basel wurde von 2003 bis 2005 eine Datei mit Basler poetischen Werken in lateinischer Sprache für das Internet erarbeitet ("Opera poetica Basiliensia").22 Die Zahl der erfassten Titel, die mit Digitalisaten der Titelseiten ausgestattet sind, ist hoch, allerdings sind davon lediglich 36 ausführlich kommentiert (aus der Zeit von 1500 bis 1530).  
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Ebenfalls an der Universität Basel wurde von 2003 bis 2005 eine Datei mit Basler poetischen Werken in lateinischer Sprache für das Internet erarbeitet ("Opera poetica Basiliensia").<ref>http://www.ub.unibas.ch/spez/poeba/</ref> Die Zahl der erfassten Titel, die mit Digitalisaten der Titelseiten ausgestattet sind, ist hoch, allerdings sind davon lediglich 36 ausführlich kommentiert (aus der Zeit von 1500 bis 1530).  
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Mit dem Wiki der Drucke des 16. Jahrhunderts verlinkt werden können auch die Kommentare zu etwa 1300 Flugschriften aus der Zeit von 1548 bis 1578, die das von der DFG in den Jahren 2002 bis 2008 geförderte Mainzer Projekt "Controversia et Confessio" im Internet bereitstellt.23 Aufgenommen sind darin kontroverstheologische Flugschriften zu den konfessionellen Streitfällen von der Zeit des Interims bis zum lutherischen Konkordienbuch. Ebenfalls zu verlinken sind verschiedene Kommentare zu Flugschriften der Reformationszeit, die als historische Quellenanalysen vom Geschichtsportal "historicum.net" angeboten werden.24 Dasselbe gilt für weitere zehn Kommentare im "Repertorium deutschsprachiger Ehelehren der Frühen Neuzeit" (Berlin 1996), die über Google Books im Internet zugänglich sind.25
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Mit dem Wiki der Drucke des 16. Jahrhunderts verlinkt werden können auch die Kommentare zu etwa 1300 Flugschriften aus der Zeit von 1548 bis 1578, die das von der DFG in den Jahren 2002 bis 2008 geförderte Mainzer Projekt "Controversia et Confessio" im Internet bereitstellt.<ref>http://www.litdb.evtheol.uni-mainz.de/datenbank/index.php?druck= </ref>Aufgenommen sind darin kontroverstheologische Flugschriften zu den konfessionellen Streitfällen von der Zeit des Interims bis zum lutherischen Konkordienbuch. Ebenfalls zu verlinken sind verschiedene Kommentare zu Flugschriften der Reformationszeit, die als historische Quellenanalysen vom Geschichtsportal "historicum.net" angeboten werden.<ref>http://www.historicum.net/de/themen/reformation/quellen/. Auch einige Artikel aus dem Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, die sich auf einzelne Drucke beziehen, können verlinkt werden.</ref> Dasselbe gilt für weitere zehn Kommentare im "Repertorium deutschsprachiger Ehelehren der Frühen Neuzeit" (Berlin 1996), die über Google Books im Internet zugänglich sind.<ref>http://books.google.com/books?id=ucjXK3MVQxAC</ref>
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Als das VD16 in den 1960er Jahren konzipiert wurde, legte man großen Wert nicht nur auf das Autopsie-Prinzip, sondern auch auf die Erschließung der sogenannten "Beiträger", die neben dem Hauptverfasser Vorreden, Widmungsgedichte und ähnliche Paratexte beigesteuert hatten. Bewusst in Kauf genommen wurde dabei, dass die Bearbeitungszeit pro Titel sich dadurch erheblich verlängerte und sich somit das Erscheinen der Bibliographie verzögerte. Allgemein wurde aber gerade diese Vertiefung der Erschließung in der Folgezeit als ein besonderes Qualitätsmerkmal des zuerst in zwei und später in vielen Bibliotheken kooperativ erstellten Verzeichnisses erachtet.
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Das hier vorgestellte Projekt möchte als Ergänzung des VD16 an die Grundsätze einer erweiterten Erschließung, die dem Benutzer nicht nur Titeldaten und Standorte der Drucke liefert, gerade durch eine Ausdehnung der kooperativen Arbeitsweise anknüpfen. Der Informationszuwachs in Bezug auf die Erschließungstiefe, der bei einer vorwiegend bibliothekarischen Bearbeitung mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden wäre, soll durch eine Ausweitung und Auffächerung des Zuträgerkreises erreicht werden.
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Als langfristiges Ziel ist ins Auge gefasst, dass das Wiki sich – über die Beschreibung und Präsentation der Drucke hinaus – auch zu einem niemals veralternden Arbeitsinstrument entwickelt, in dem immer der neuste Stande der Forschung zu den Drucken des 16. Jahrhunderts dokumentiert ist.
       

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