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| Schuward (Schubart), Johannes (1527 in Roßwein – 1596 (?), 1545 immatrikuliert in Wittenberg, ab 1551 Pfarrer in Dalzig, 1593 Superintendent in Sangerhausen. | | Schuward (Schubart), Johannes (1527 in Roßwein – 1596 (?), 1545 immatrikuliert in Wittenberg, ab 1551 Pfarrer in Dalzig, 1593 Superintendent in Sangerhausen. |
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− | Das VD16 behandelt den Pfarrer von Dalzig (Schuward)und den Superintendenten von Sangerhausen (Schuwart)als zwei verschiedene Personen und ordnet ihnen zwei verschiedene PND-Nummern zu. Aber in seiner ersten Veröffentlichung von 1593 (VD16: [http://gateway-bayern.de/VD16+ZV+19031 ZV 19031]) als Superintendent von Sangerhausen unterzeichnet Schuward die Vorrede noch mit der Ortsangabe "Dalzig". | + | Das VD16 behandelt den Pfarrer von Dalzig (Schuward) und den Superintendenten von Sangerhausen (Schuwart)als zwei verschiedene Personen und ordnet ihnen zwei verschiedene PND-Nummern zu. Aber in seiner ersten Veröffentlichung von 1593 (VD16: [http://gateway-bayern.de/VD16+ZV+19031 ZV 19031], Digitalisat: [http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00086262-6 Zwo Predigten]) als Superintendent von Sangerhausen unterzeichnet Schuward die Vorrede noch mit der Ortsangabe "Dalzig". |
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| Vgl. auch [http://www.deutsche-biographie.de/sfz79571.html Johannes Bolte in: ADB 33, S. 150]; | | Vgl. auch [http://www.deutsche-biographie.de/sfz79571.html Johannes Bolte in: ADB 33, S. 150]; |
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| Auf die Bühne kommen im ersten Akt ein guter Prediger und zwei schlechte (ein Katholik und ein "Epikuräer", der allen Konflikten mit den Sündern aus dem Weg gehen will) sowie ein guter Zuhörer und ein schlechter, der die Pfaffen verachtet. Alle Standesvertreter werden von den Propheten und Aposteln über ihre Pflichten belehrt, wobei die Propheten die Lehren vermitteln, die sich in den nach ihnen benannten biblischen Büchern finden. Im zweiten Akt erscheinen ein guter und ein schlechter Herrscher, danach wieder die beiden Zuhörer aus dem ersten Akt, nun in ihrer Funktion als Untertanen. Nach diesem Muster sind auch der dritte und vierte Akt aufgebaut, wobei der letztere aber nicht zwei-, sondern viergeteilt ist, weil in ihm gute und schlechte Eltern und Kinder, Hausherren (wieder jene Zuhörer und Untertanen) und Knechte und Mägde auftreten. | | Auf die Bühne kommen im ersten Akt ein guter Prediger und zwei schlechte (ein Katholik und ein "Epikuräer", der allen Konflikten mit den Sündern aus dem Weg gehen will) sowie ein guter Zuhörer und ein schlechter, der die Pfaffen verachtet. Alle Standesvertreter werden von den Propheten und Aposteln über ihre Pflichten belehrt, wobei die Propheten die Lehren vermitteln, die sich in den nach ihnen benannten biblischen Büchern finden. Im zweiten Akt erscheinen ein guter und ein schlechter Herrscher, danach wieder die beiden Zuhörer aus dem ersten Akt, nun in ihrer Funktion als Untertanen. Nach diesem Muster sind auch der dritte und vierte Akt aufgebaut, wobei der letztere aber nicht zwei-, sondern viergeteilt ist, weil in ihm gute und schlechte Eltern und Kinder, Hausherren (wieder jene Zuhörer und Untertanen) und Knechte und Mägde auftreten. |
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− | Eine Handlung im eigentlichen Sinne existiert nicht, oder sie entsteht in Ansätzen nur in den wenigen Gesprächen zwischen den zu belehrenden Figuren oder durch die Widerreden der Negativfiguren gegen die Belehrungen. Im fünften Akt verlassen auch die Propheten ihre Plätze und unter den Augen von Gott, Christus und den Engeln wird ein Tisch aufgestellt, um den sich Zecher einfinden. Zu ihnen stößt die Figur des Treuen Eckhard, der die Zecher auffordert, von ihrem liederlichen Lebenswandel abzulassen, und der ankündigt, dass das Jüngste Gericht kurz bevorstünde und dass auf die Sünder Höllenstrafen warteten, was die Zecher aber mit Widerreden und dann mit Beschimpfungen beantworten. Betrübt verlässt der Treue Eckhart am Ende das Wirtshaus und trifft auf der Straße die Familie der positiven Figuren des Spiels, die gerade aus der Kirche kommen und bekunden, dass sie die dort erhaltenen Lehren zu Hause nun in die Tat umsetzen wollten. Erleichtert stellt der Treue Eckhard fest, dass es beim Jüngsten Gericht wohl doch noch einige wenige Gerettete geben wird. | + | Eine Handlung im eigentlichen Sinne existiert nicht, oder sie entsteht in Ansätzen nur in den wenigen Gesprächen zwischen den zu belehrenden Figuren oder durch die Widerreden der Negativfiguren gegen die Belehrungen. Im fünften Akt verlassen auch die Propheten ihre Plätze, und unter den Augen von Gott, Christus und den Engeln wird ein Tisch aufgestellt, um den sich Zecher einfinden. Zu ihnen stößt die Figur des Treuen Eckhard, der die Zecher auffordert, von ihrem liederlichen Lebenswandel abzulassen. Er kündigt an, dass das Jüngste Gericht kurz bevorstünde und dass auf die Sünder Höllenstrafen warteten, was die Zecher aber zuerst mit Widerreden und dann mit Beschimpfungen beantworten. Betrübt verlässt der Treue Eckhart am Ende das Wirtshaus und trifft auf der Straße die Familie der positiven Figuren des Spiels, die gerade aus der Kirche kommen und bekunden, dass sie die dort erhaltenen Lehren zu Hause nun in die Tat umsetzen wollten. Erleichtert stellt der Treue Eckhard fest, dass es beim Jüngsten Gericht wohl doch noch einige wenige Gerettete geben wird. |
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| Eine zweite Auflage dieses Spiels scheint es nicht gegeben zu haben, und Schuward, der 20 Jahre später einige voluminöse Sammlungen von Textauszügen zu mit dem Haustafelthema verwandten Gegenständen veröffentlichte, hat nach 1565 wohl keine weitere Dramen geschrieben. | | Eine zweite Auflage dieses Spiels scheint es nicht gegeben zu haben, und Schuward, der 20 Jahre später einige voluminöse Sammlungen von Textauszügen zu mit dem Haustafelthema verwandten Gegenständen veröffentlichte, hat nach 1565 wohl keine weitere Dramen geschrieben. |
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− | Jedoch hat einige Jahre später der Nürnberger Schulmeister Georg Mauricius das Spiel als Vorlage für ein eigenes Schuldrama mit dem Titel "Von allerlei Ständen" benutzt, dass 1606 auch gedruckt wurde (VD17: [http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8002&TRM=%2732:636045V%27 32:636045V]). | + | Jedoch hat einige Jahre später der Nürnberger Schulmeister Georg Mauricius das Spiel als Vorlage für ein eigenes Schuldrama mit dem Titel "Von allerlei Ständen" benutzt, das 1606 auch gedruckt wurde (VD17: [http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8002&TRM=%2732:636045V%27 32:636045V]). |
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| == '''Literatur:''' == | | == '''Literatur:''' == |
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− | online: [http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000009241 Walter Behrendt: Lehr-, Wehr- und Nährstand. Haustafelliteratur und Dreiständelehre im 16. Jahrhundert. Berlin 2009], S. 302-325. | + | online: [https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10734 Walter Behrendt: Lehr-, Wehr- und Nährstand. Haustafelliteratur und Dreiständelehre im 16. Jahrhundert. Berlin 2009], S. 302-325. |
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| + | [[category:Drucke]] |