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Die verwendete Software ermöglicht eine der Wikipedia ähnliche Arbeitsweise, wodurch zum einen die Bearbeitungsgeschichte eines Artikels auf einer parallelen "Chronologie"-Seite zurückverfolgt werden kann (Versionskontrolle) und zum anderen auch eine parallele Diskussionsseite für jede Druckausgabe zur Verfügung steht, auf der verschiedene Bearbeiter sich austauschen und, wenn nötig, bestimmte von ihnen in den Artikeln vorgenommene Veränderungen begründen können. Gerade für die interdisziplinäre Kommunikation ist diese von der Software vorgegebene Einrichtung, in der auch ältere Diskussionen für später hinzustoßende Beiträger erhalten bleiben, unerlässlich. Auf der Chronologie-Seite erscheint zusammen mit dem Nachweis des vorgenommenen Eintrags auch der Name des jeweiligen Bearbeiters, und dort wird auch vermerkt, ob ein Exemplar des Druckes selbst oder eine Reproduktion (Digitalisat, Mikrofilm, Faksimiledruck oder wissenschaftliche Edition) verwendet wurde oder ob das Wissen des Bearbeiters darüber aus anderen Quellen stammt.
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Die verwendete Software ermöglicht eine der Wikipedia ähnliche Arbeitsweise, wodurch zum einen die Bearbeitungsgeschichte eines Artikels auf einer parallelen "Chronologie"-Seite zurückverfolgt werden kann (Versionskontrolle) und zum anderen auch eine parallele Diskussionsseite für jede Druckausgabe zur Verfügung steht, auf der verschiedene Bearbeiter sich austauschen und, wenn nötig, bestimmte von ihnen in den Artikeln vorgenommene Veränderungen begründen können. Gerade für die interdisziplinäre Kommunikation ist diese von der Software vorgegebene Einrichtung, in der auch ältere Diskussionen für später hinzustoßende Beiträger erhalten bleiben, von großer Wichtigkeit. Auf der Chronologie-Seite erscheint zusammen mit dem Nachweis des vorgenommenen Eintrags auch der Name des jeweiligen Bearbeiters, und dort wird auch vermerkt, ob ein Exemplar des Druckes selbst oder eine Reproduktion (Digitalisat, Mikrofilm, Faksimiledruck oder wissenschaftliche Edition) verwendet wurde oder ob das Wissen des Bearbeiters darüber aus anderen Quellen stammt.
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Seit den 1960er Jahren wird im Zusammenhang des Projekts einer retrospektiven Nationalbibliographie an dem "Verzeichnis der im deutschen Sprachgebiet erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts" gearbeitet. 1983 erschienen die ersten Bände, 2000 war mit der Fertigstellung des letzten Bandes der Register das Grundwerk mit etwa 90.000 Einträgen abgeschlossen. Schon während der Zeit der Herausgabe wurden Korrekturen und weitere von verschiedenen Bibliotheken gemeldete Ausgaben, die nicht mehr in das Grundwerk eingearbeitet werden konnten, in einem Supplement-Alphabet gesammelt, das vor allem durch die Erschließung von großen Beständen in den Bibliotheken der neuen Bundesländer bald einen Umfang von über 20.000 Einträgen hatte. Die Publikation dieser zusätzlichen Titel im Internet, die schon für die zweite Hälfte der 1990er Jahren vorgesehen war, konnte erst 2003 erfolgen. Mittlerweile waren die laufenden "ZV"-Nummern des Supplements auf fast 25.000 angestiegen. Durch eine Veränderung der Aufnahmeregeln (die in einer Druckausgabe zusätzlich in dem Hauptwerk beigedruckten Texte bekamen nämlich im Supplement keine eigene Nummer mehr) war die Zahl der als eigenständige Titel gerechneten Ausgaben im Grundwerk auf 75.000 gesenkt worden, so dass man bei der online-Veröffentlichung des Supplements von etwa 100.000 gemeldeten Titeln des 16. Jahrhunderts aus dem deutschen Sprachgebiet ausging. Die Gesamtzahl der heute noch existierenden Druckausgaben wird nach Schätzungen, die vom Anfang der 1990er Jahre stammen, auf 120.000 bis höchstens 127.000 Titel veranschlagt.[4] Nach dem Erscheinen des "Handbuchs der historischen Buchbestände" (1992–2000) jedoch, in dem viele Bibliotheken sehr viel größere Bestände des 16. Jahrhunderts angaben als noch in der brieflichen Umfrage von 1990 und in dem auch Bibliotheken des europäischen Auslands berücksichtigt wurden (allerdings ohne Frankreich, die Niederlande und Belgien, und Italien nur rudimentär, ganz zu schweigen vom Fehlen der USA), muss man von erheblich höheren Zahlen ausgehen.  
 
Seit den 1960er Jahren wird im Zusammenhang des Projekts einer retrospektiven Nationalbibliographie an dem "Verzeichnis der im deutschen Sprachgebiet erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts" gearbeitet. 1983 erschienen die ersten Bände, 2000 war mit der Fertigstellung des letzten Bandes der Register das Grundwerk mit etwa 90.000 Einträgen abgeschlossen. Schon während der Zeit der Herausgabe wurden Korrekturen und weitere von verschiedenen Bibliotheken gemeldete Ausgaben, die nicht mehr in das Grundwerk eingearbeitet werden konnten, in einem Supplement-Alphabet gesammelt, das vor allem durch die Erschließung von großen Beständen in den Bibliotheken der neuen Bundesländer bald einen Umfang von über 20.000 Einträgen hatte. Die Publikation dieser zusätzlichen Titel im Internet, die schon für die zweite Hälfte der 1990er Jahren vorgesehen war, konnte erst 2003 erfolgen. Mittlerweile waren die laufenden "ZV"-Nummern des Supplements auf fast 25.000 angestiegen. Durch eine Veränderung der Aufnahmeregeln (die in einer Druckausgabe zusätzlich in dem Hauptwerk beigedruckten Texte bekamen nämlich im Supplement keine eigene Nummer mehr) war die Zahl der als eigenständige Titel gerechneten Ausgaben im Grundwerk auf 75.000 gesenkt worden, so dass man bei der online-Veröffentlichung des Supplements von etwa 100.000 gemeldeten Titeln des 16. Jahrhunderts aus dem deutschen Sprachgebiet ausging. Die Gesamtzahl der heute noch existierenden Druckausgaben wird nach Schätzungen, die vom Anfang der 1990er Jahre stammen, auf 120.000 bis höchstens 127.000 Titel veranschlagt.[4] Nach dem Erscheinen des "Handbuchs der historischen Buchbestände" (1992–2000) jedoch, in dem viele Bibliotheken sehr viel größere Bestände des 16. Jahrhunderts angaben als noch in der brieflichen Umfrage von 1990 und in dem auch Bibliotheken des europäischen Auslands berücksichtigt wurden (allerdings ohne Frankreich, die Niederlande und Belgien, und Italien nur rudimentär, ganz zu schweigen vom Fehlen der USA), muss man von erheblich höheren Zahlen ausgehen.  
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Trotz dieser – wenig bekannten – Tatsache gilt das Projekt VD16 gemeinhin als im Wesentlichen abgeschlossen, und die Hauptanstrengungen richten sich zur Zeit auf die Digitalisierung von schon im VD16 erfassten Werken. Die weiterhin existierende Arbeitsstelle des VD16 in München gibt pro Jahr noch etwa 400 – 600 neue Titel, die ihr von verschiedenen Bibliotheken gemeldet werden, in die Datei ein. Das bedeutet, dass die Arbeit an der Vervollständigung des VD16 sich sicherlich noch mehrere Jahrzehnte hinziehen wird. Das Wiki der Drucke des 16. Jahrhunderts soll die Weiterarbeit am VD16 durch das einzubringende Spezialwissen möglichst vieler Fachexperten der Buchgeschichte, der Theologie, Germanistik, Kulturwissenschaft, der Philosophie-, Kunst- und Musikgeschichte, der Rechts-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte und weiterer Disziplinen fördern.
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Trotz dieser – wenig bekannten – Tatsache gilt das Projekt VD16 gemeinhin als im Wesentlichen abgeschlossen, und die Hauptanstrengungen richten sich zur Zeit auf die Digitalisierung von schon im VD16 erfassten Werken. Die weiterhin existierende Arbeitsstelle des VD16 in München gibt pro Jahr noch etwa 400 – 600 neue Titel, die ihr von verschiedenen Bibliotheken gemeldet werden, in die Datei ein. Das bedeutet, dass die Arbeit an der Vervollständigung des VD16 sich sicherlich noch mehrere Jahrzehnte hinziehen wird. Das Wiki der Drucke des 16. Jahrhunderts soll die Weiterarbeit am VD16 durch das einzubringende Spezialwissen möglichst vieler Fachexperten der Buchgeschichte, der Theologie, Germanistik, Kulturwissenschaft, der Philosophie-, Kunst- und Musikgeschichte, der Rechts-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte und weiterer Disziplinen fördern.
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In inhaltlicher Hinsicht näher steht dem vorliegenden Wiki das sehr breit angelegte internationale bibliothekarische Projekt des Universal Short Title Catalogue, in dem alle europäischen Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts in einem gemeinsamen Verzeichnis zusammengeführt werden sollen.[11] Es wird von der St. Andrews-Universität in Schottland betrieben und soll noch im Jahr 2011 ans Netz gehen. Den Benutzern soll in diesem Projekt die Möglichkeit gegeben werden, Korrekturen und Vorschläge direkt an die einzelnen gebotenen Datensätze anzufügen. Diese Hinweise sollen dann von der Redaktion überprüft und eventuell eingearbeitet werden. Anders als in dem hier vorgestellten Wiki-Projekt müssen dort also alle Fremdbeiträge durch das Nadelöhr der Redaktion, was mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden sein wird, falls die Beteiligung ausgedehnte Formen annehmen sollte. Darüber hinaus steht bei dem schottischen Projekt die Erfassung der Buchproduktion aus dem deutschsprachigen Bereich nicht im Zentrum des Interesses. Vermutlich wird man lediglich das VD16 in die Suchfunktion integrieren.
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In inhaltlicher Hinsicht näher steht dem vorliegenden Wiki das sehr breit angelegte internationale bibliothekarische Projekt des "Universal Short Title Catalogue", in dem alle europäischen Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts in einem gemeinsamen Verzeichnis zusammengeführt werden sollen.[11] Es wird von der St. Andrews-Universität in Schottland betrieben und soll noch im Jahr 2011 ans Netz gehen. Den Benutzern soll in diesem Projekt die Möglichkeit gegeben werden, Korrekturen und Vorschläge direkt an die einzelnen gebotenen Datensätze anzufügen. Diese Hinweise sollen dann von der Redaktion überprüft und eventuell eingearbeitet werden. Anders als in dem hier vorgestellten Wiki-Projekt müssen dort also alle Fremdbeiträge durch das Nadelöhr der Redaktion, was mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden sein wird, falls die Beteiligung ausgedehnte Formen annehmen sollte. Darüber hinaus steht bei dem schottischen Projekt die Erfassung der Buchproduktion aus dem deutschsprachigen Bereich nicht im Zentrum des Interesses. Vermutlich wird man lediglich das VD16 in die Suchfunktion integrieren.
     

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